Selbstorganisation mit dem Bullet Journal
Seit ungefähr sechs Jahren arbeite ich mit dem Prinzip des Bullet Journals. Das Konzept für dieses Selbstorganisations-Tool stammt von Ryder Carroll, dessen System sehr minimalistisch, aber effektiv ist. Mittlerweile gibt es eine große Community, die das Konzept weiterentwickelt hat, wobei nur noch wenige mit dem original minimalistischen Design arbeiten. Auch ich habe am Anfang sehr viel Zeit in die Gestaltung meines Bullet Journals gesteckt und ausgiebig verziert. Mittlerweile bin ich jedoch davon weg, sodass mein Layout überschaubarer geworden ist. Mein BuJo ist für mich das Tracking-Instrument und Selbstführungs-Tool schlechthin. Im Folgenden gebe ich euch einen kleinen Einblick in dieses mächtige Timemanagement-Werkzeug.
Meine Wochenansicht
Termine und Aufgaben
In meinem wöchentlichen Spread notiere ich zum einen meine Termine und zum anderen wichtige Ereignisse wie zum Beispiel Geburtstage oder den Umzug meiner besten Freunde. Zudem ist dort sehr viel Platz für Aufgaben. Ich bin ein großer Fan von To-Do-Listen. So finde ich es einerseits befriedigend, wenn ich erledigte Aufgaben abhaken kann, andererseits ist es schön visualisiert zu haben, was man schon alles geschafft hat. Wenn man größere Aufgaben in kleinere Einheiten unterteilt und diese als einzelne Tasks betrachtet, erscheinen die Hürden bis zu einem großen Ziel nicht mehr so hoch. Aufgaben, die an einem bestimmten Tag zu erledigen sind, schreibe ich in die Spalte des zugehörigen Datums. Aufgaben, die irgendwann in der Woche gemacht werden müssen, kommen in die sogenannte Running-List. Ich hake dann ab, wann ich sie erledigt habe. Natürlich könnte ich sie einfach so abhaken, ohne sie im Nachhinein einem Tag zuzuordnen. Aber auch hier hilft mir die Visualisierung. Und ich kann sehen, an welchen Tagen ich besonders produktiv bin.
Hausaufgaben
Für die Arbeit habe ich einen kleinen Bereich eingeteilt. Dort kommen sowohl Uni- als auch Redaktions-To-Dos hinein, die nicht in den täglichen Aufgabenbereich fallen. Dazu gehören Sonderaufgaben oder spezielle Seminar-“Hausaufgaben”. So funktioniert mein Bullet-Journal fast wie ein Hausaufgabenheft, wie wir es alle noch aus der Schule kennen.
Habit Tracker
Der Habit Tracker dient der Etablierung von (neuen) Gewohnheiten. Gesundes Essen, selbst kochen oder etwas mehr Bewegung. Gerade in den aktuellen Zeiten, in denen die Coronakrise einen praktisch ans Homeoffice fesselt, hilft mir dieser Tracker, meine gesunden Gewohnheiten im Blick zu behalten. Durch das Homeoffice fällt der tägliche Weg zur Arbeit weg und damit schon 3 km täglich, die ich zu Fuß zurücklege. Dafür möchte ich einen Ausgleich etablieren – was mir, zugegeben, noch nicht dauerhaft gelungen ist. Aber es hilft schon, täglich zu sehen ob ich etwas für meine Bewegung getan habe, oder nicht. Glücklicherweise erinnert mich mein Mann mal mehr und mal weniger subtil daran, auf meine Gesundheit zu achten.
Studien haben gezeigt, dass es einfacher ist, sich neue Verhaltensweisen anzutrainieren, wenn sie mit einer kleinen Belohnung einhergehen und Erfolgsmomente bescheren. Jedes Mal wenn ich z.B. 30 Minuten Bewegung in meinen Alltag integriert habe, hake ich diesen Punkt in meinem Tracker ab. Nach 10 Tagen am Stück gibt es eine Belohnung, wie zum Beispiel ein langes Bad mit einem besonderen Badezusatz, oder einen ausgeliehenen Film bei einschlägigen Streamingdiensten.
Meine Studienseiten
Studienverlaufsplan
Ein Studium bedeutet nicht nur lernen, Klausuren schreiben und genügend Credit-Points zu sammeln, sondern vor allem zu wissen, welche Veranstaltungen man belegen muss und in welchem Semester diese anstehen. Um den Überblick nicht zu verlieren, habe ich mir einen Studienverlaufsplan aufgeschrieben und fülle ihn nach und nach mit den Veranstaltungen aus, die ich belegt habe. Zudem notiere ich, wo ich schon Hausarbeiten bzw. Klausuren geschrieben habe und in welchen Veranstaltungen ich das noch muss. Hier geht es allein darum, den Überblick zu behalten.
Abgabetermine
Auch bei den Abgabeterminen geht es darum, den Überblick zu behalten. Im Gegensatz zu der Wochenansicht sind hier alle Fristen auf einen Blick zu sehen. Wann finden Klausuren für welches Seminar statt, wann sind Abgabetermine für Hausarbeiten und wann muss ich mich jeweils dafür anmelden? Ich habe einige Kommilitonen, die ein Semester länger benötigten, weil sie die Anmeldefrist verpasst haben, oder den Anspruch auf die BAföG-Förderung verloren, weil sie nicht genügend CPs erhielten. Das möchte ich vermeiden. Terminkollisionen bei Seminaren, die belegt werden müssen, sind schon ärgerlich genug.
Fazit
Natürlich ist ein Bullet Journal kein Selbstläufer. Nur weil man hier seine Aufgaben, Termine und Fristen einträgt, heißt es nicht, dass man sie automatisch einhält. Es steckt eine Menge Arbeit dahinter, sich selbst und seine Aufgaben zu strukturieren – das kann bei Zeiten auch demotivierend sein. Das Bullet Journal hat mir geholfen, meine Neigung zum Schreiben, dem Visualisieren und dem (sichtbaren) Planen dazu zu nutzen, effizienter zu werden. Und da sich dieses Kalendarium nach den eigenen Bedürfnissen ausrichtet, kann man es jederzeit abwandeln, anpassen und für sich selbst verbessern.
Mein Tipp: Jede Selbstorganiation, egal ob Bullet Journal oder mit einer anderen Methode, muss ein Ziel haben. Ich zum Beispiel möchte mein Studium derart abschließen, dass ich keine Zeit durch Fehlplanung verliere.
Welches Ziel habt ihr?
Habe das BuJo auch oft benutzt. Gerade die Idee von habit Tacker finde ich super. Nur konnte ich mich nicht daran halten. Ich habe es dann immer schleifen lassen und dann gar nicht mehr gemacht.
Aber Termine schreibe ich immer noch so rein.
Von unterschiedlichen Dingen habe ich nicht viel, sodass ich das gar nicht so brauche.
Ich mag auch die Kreativität, die man da reinstecken kann.
Also alles in allem funktioniert meine Überwachung mir gegenüber nicht, aber Termine und ähnliches schreibe ich da rein.
Das ist ja das tolle an so einem Bullet Journal 🙂 Es passt sich den eigenen Lebensstil perfekt an! Nicht jeder braucht die Selbstüberwachung und ich wäre froh, wenn bei mir auch alles einfach so fluppen würde, ohne das ich mich selbst kontrollieren müsste 😀
Ave, hallo und moin,
da ich deinen Beiträge wirklich gerne lese, habe ich mir dir Frechheit erlaubt und deinen Blog für den “Awesome Blogger Award” nominiert. 😉
https://gedankenteiler.blog/2020/05/24/tiefe-geheimnisse-awesome-blogger-award/
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mitmachst, habe ich mir bei den Fragen größte Mühe gegeben, um dich (und deine Leser^^) zu fordern!
Lieben Dank um Voraus und einen schönen Sonntag.
Mit den besten Grüßen
StMoonlight
Hallo 🙂 Vielen Dank für die Nominierung! Da mache ich sehr gerne mit und werde die Tage gewissenhaft deine Fragen beantworten. Du hast recht, sie fordern ganz schön! Liebe Grüße! Jezzi